Der allererste Beitrag, den ich letztes Jahr schrieb, handelte von einer Uhr von Cartier, nämlich der Cartier Replica Drive de Cartier Moon Phase, und 2019 ist da keine Ausnahme. Nachdem wir die Vor- und Nachteile des neuen Santos de Cartier Chronographen entdeckt haben, springen wir für eine Weile zurück zur SIHH 2017 und besprechen eines der größten Meisterwerke, das die französische Marke in den letzten Jahren je geschaffen hat, eine Uhr, die technisches Können perfekt mit einem originellen Design verbindet. Das Endergebnis war eine Uhr, die sich an echte Uhrenkenner richtet. Vielleicht gefällt Ihnen das Design oder nicht, aber Sie können nicht leugnen, dass die Rotonde de Cartier Astrocalendaire Perpetual Calendar eine der technisch ausgereiftesten ewigen Kalenderuhren ist, die je hergestellt wurden.
Wie oben erwähnt, handelt es sich hierbei nicht um eine neue Uhr, sondern stand unserer Meinung nach nie so im Rampenlicht, wie es verdient hätte. Cartier hat tatsächlich zwei Versionen dieser hochkomplizierten Uhr hergestellt, eine aus Platin mit römischen Ziffern und einem meiner Meinung nach zu aufwändigen Design und eine elegantere Variante aus Roségold ohne jegliche Indizes auf dem Zifferblatt. Sie wurden auf der SIHH 2014 bzw. SIHH 2017 vorgestellt, wobei wir die letztere in die Hände bekamen.
Der Rotonde de Cartier Astrocalendaire Perpetual Calendar
Der Astrocalendaire gehört zur Rotonde de Cartier-Kollektion und sein Gehäuse hat einen Durchmesser von 45 mm und eine Dicke von 15,1 mm, um das Kaliber 9459 MC aufzunehmen, ein vollständig gefertigtes Uhrwerk, das den Zertifizierungskriterien des Genfer Siegels entspricht. Die Gesamtgröße der Uhr sieht bei einer Cartier-Uhr alles andere als vertraut aus, ist aber notwendig, da dieses Kaliber zwei großartige Komplikationen umfasst, ein fliegendes Tourbillon und einen ewigen Kalender. Diese Kombination ist in der „Haute-Horlogerie“ nicht so selten (A. Lange & Söhne fertigt beispielsweise den Lange 1 Tourbillon Perpetual Calendar), einzigartig ist dagegen die Anzeige des ewigen Kalenders, die von Cartier angeboten wird.
Kein gewöhnlicher ewiger Kalender
Das zentrale Element des Designs ist das fliegende Tourbillon, umgeben von einer mehrstufigen kreisförmigen Anzeige für den ewigen Kalender. Es sieht aus, als ob das Tourbillon inmitten eines römischen Amphitheaters sitzt, eine klare Anspielung auf die antike Kultur. Der Tourbillon- und ewige Kalendermechanismus sowie die Anzeigeeinheit nehmen den größten Teil des Zifferblatts ein: Auf den dreistufigen Ringen werden vom äußersten zum innersten jeweils Datum, Monat und Wochentag angezeigt. Es ist die intelligenteste Art, die Funktionen eines ewigen Kalenders anzuzeigen, die ich je gesehen habe.
Die Schaltjahresanzeige befindet sich stattdessen auf der Gehäuserückseite und wird teilweise durch den Aufzugsrotor verdeckt. Diese Wahl hat meiner Meinung nach damit zu tun, dass die mehrstufige Anzeige nicht zu schwer zu lesen ist und gleichzeitig genügend Platz für die Zeitanzeige bleibt. Drei rotierende blaue Klammern, die mit den Zahnrädern des Kalibers verbunden und auf den drei Ringen platziert sind, ermöglichen es Ihnen, Datum, Monat und Tag auf einen Blick abzulesen, was den Astrocalendaire zum am einfachsten zu lesenden ewigen Kalender aller Zeiten macht. Das Tourbillon ist ein einminütiges fliegendes Tourbillon mit dem charakteristischen C-förmigen rotierenden Käfig.
Das Cartier-Kaliber 9459 MC
Das Kaliber 9459 MC unterscheidet sich von der Konkurrenz dadurch, dass die Designer Federn und Hebel, die traditionell in ewigen Kalendern verwendet werden, durch Zahnräder ersetzt haben, eine Entscheidung, die laut Cartier die Zuverlässigkeit auf lange Sicht weiter erhöht.
Alle Hauptfunktionen werden über die Aufzugskrone eingestellt: Datum und Monat lassen sich vorwärts und rückwärts einstellen, während ein kleiner Korrektor am Gehäuse Ihnen beim Einstellen des Tages hilft.
Details
Neben der Anzeige des ewigen Kalenders verfügt das Zifferblatt der Astrocalendaire über die Zeitanzeige bei 12 Uhr mittels zwei winziger gladiatorförmiger blauer Zeiger und einer mit dem Cartier-Logo eingravierten Roségoldplatte sowie einem zusätzlichen Goldring für die Minutenanzeige. Das Zifferblatt ist mit einem Sonnenstrahldekor versehen, dessen dunkelsilberne Linien von der Stunden- und Minutendrehachse ausgehen.
In die Aufzugskrone ist ein Saphir-Cabochon eingelassen, der leicht gerändelt wurde, um wahrscheinlich die Griffigkeit zu verbessern und ästhetisch ansprechend zu wirken.
Abschließende Gedanken
Der Cartier Rotonde de Cartier Astrocalendaire Perpetual Calendar in Roségold wurde in einer limitierten Auflage von nur 100 Stück hergestellt und kostete damals rund 200.000 €. Wir sprechen hier von feiner Uhrmacherkunst; daher ist der Preis nicht erschwinglich, aber auch nicht die technische Leistungsfähigkeit oder das Design. Im Vergleich dazu bietet der Astrocalendaire einen einzigartigen Ansatz bei der Gestaltung eines ewigen Kalenders und der Kombination dieser beiden Komplikationen. Schließlich denke ich auch, dass ein Astrocalendaire immer noch der am einfachsten zu lesende ewige Kalender auf dem Markt ist.